Parochialkirche

Meilenstein für den Wiederaufbau der Parochialkirche

 

Mit der Übergabe einer privaten Spende von 90.000 Euro am 1.12.2010 zum Wiederaufbau des Turms und des Glockenspiels der Parochialkirche in Berlin-Mitte wirbt Hans Wall, Vorstandsvorsitzender des Vereins Denk mal an Berlin e.V., erneut für das Zustandekommen dieses anspruchsvollen und wichtigen Berliner Bauvorhabens. Im Beisein des Staatssekretärs für Kultur, Herrn André Schmitz, und Frau Dr. Elisabeth Ziemer, Vorstandsmitglied von Denk mal an Berlin sowie des stellvertretenden Landeskonservators Herrn Dr. Klaus von Krosigk, übergab Hans Wall einen Scheck an die St. Petri - St. Mariengemeinde im Gesamtwert von 100.000 Euro, wovon 10.000 Euro durch Denk mal an Berlin e.V. gespendet wurden.

Zusammen mit Denk mal an Berlin e.V. strebt die Gemeinde bis zum Jahr 2012 die Wiedererrichtung des im 2. Weltkrieg zerstörten barocken Turms mit seinem einzigartigen Glockenspiel an. Mit der Spende von 100.000 Euro rückt der Start für den Baubeginn in greifbare Nähe. Die nun eingeworbene Summe ermöglicht die Beauftragung der anstehenden Bauplanung.

 

Die Rekonstruktion des Turms ist eines der zentralen Anliegen von Hans Wall. Anlässlich der Scheck-Übergabe erklärte der Vorstandsvorsitzende von Denk mal an Berlin e.V.: „Mit dem Turmaufbau der Parochialkirche im Herzen Berlins entsteht das erste, weit sichtbare Zeichen für den Wiederaufbau des geschundenen Stadtzentrums. Die Errichtung des Turms ist mehr als nur die Rekonstruktion historischer Bausubstanz. So wie jeder symbolträchtige Bau für mehr als die ihm zugeschriebene Funktion steht, so ist der Turmbau mit dem einzigartigen Glockenspiel ein sichtbares Zeichen für ein erstarktes Verantwortungsgefühl der Berlinerinnen und Berliner für ihre Stadt. Baugeschichtlich ist der Turmbau ein weiterer Meilenstein für das Ende der Nachkrieggeschichte im Zentrum Berlins. Die Entwicklung der geteilten Stadt nahm bewusst keine Rücksicht auf das historische Erbe, egal ob es für bürgerliches Selbstbewusstsein oder feudale Prachtentfaltung stand. Die wiedervereinigte Stadt ließ mit Stadtreparatur und kritischer Rekonstruktion als Entwicklungsthemen den Blick auf die fast 800jährige Stadtgeschichte wieder zu, so dass wir heute mit dem bauhistorischen Erbe unserer Stadt endlich anders umgehen können. Die Rekonstruktion des Turms setzt einen lange vermissten Edelstein zurück in die Stadtkrone. Es ist ein Zukunftsprojekt, das die in Berlin gepflegte Tradition im Umgang mit verschiedenen Konfessionen in das Bewusstsein der nachfolgenden Generationen hebt. In diesem Sinne gewinnt das zerstörte und entleerte Stadtzentrum nicht nur an Kontur, sondern legt den Blick frei für die historische Tiefe unserer Stadt und macht unsere Gäste und uns selbst neugierig, sich mit unseren Wurzeln intensiv zu beschäftigen.“

useful tools: Druckansicht Seite weiterempfehlen